! K u r z m e l d u n g e n !
-----------------------------
1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1
Viren in der DDR
Vom 19. - 21. Juni wurde von IBM im Forschungszentrum des Ministeriums fuer
Forschung und Technologie in Berlin-Koepenick eine Art Entwicklungs-
konferenz fuer DDR-Universitaeten veranstaltet. Vergleichbar der jaehrlichen
Konferenz fuer Universitaeten Westdeutschlands ('IBM Universitaetsforum'),
informierten eingeladene Redner von verschiedenen Universitaeten West- und
Ostdeutschlands aber auch Redner von IBM ueber ihre aktuelle Arbeit.
Ein weiter Bereich verschiedener Arbeitsgebiete wurde abgedeckt, von einem
auf CD-ROM basierenden 'Thesaurus Linguae Graecae' ueber CAD, der Simulation
komplexer Molekuele bis zu synthetischer Sprache. Die Konferenz war
begleitet von einer Ausstellung, in der auf IBM-eigenen PM-2 - Geraeten
von Wissenschaftlern aus Ost- und Westdeutschland und IBM Mitarbeitern viele
zusaetliche Anwendungen und Softwareprodukte aus dem wissenschaftlichen
Bereich gezeigt wurden. Etliche der Demo-disketten waren frei erhaeltlich.
Unter den Ausstellern zeigte das Virus Test Zentrum (aus Hamburg?) wie Viren
entdeckt und ausgemerzt werden. Erstaunlich fuer uns, kam in vielen Gesprae-
chen zum Ausdruck, dass etliche Wiisenschaftler das Virusproblem nur als eine
Art Spass betrachten, vielleicht deshalb, weil sie im wesentlichen nur unter
Viren der humorvollen Sorte zu leiden hatten (z.B. das Yankee Doodle spie-
lende Virus in der bulgarischen Version 'T44' oder 'legalizing marijuana').
Nur wenige schienen erfahrungen mit wirklich zerstoererischen Viren, wie
'Israeli' oder 'Dark Avenger' gemacht zu haben. Indessen war unsere Haupt-
aufgabe am Ende der Konferenz, einige schaedliche Viren (wie 'Dark Avenger',
der bulgarische 'Eddie', der sich in Osteurope weit ausgebreitet hat) von
den meisten der IBM PS-2 zu entfernen, da weder ein Schutz noch Vorsichts-
massnahmen angewendet oder angeordnet waren.
Mit Ueberraschung erfuhren wir, dass es in der DDR eine geheime Forschungs-
gruppe existierte, der saemtliche Viren und andere Unregelmaessigkeiten
gemeldet werden mussten; diese Gruppe entwickelte dann ein Antivirus und
schickte es betroffenen Institutionen zu. In der letzten Version (von der wir
hoffen, sie nach der Konferenz zu erhalten) konnten 11 Viren entdeckt und
ausgemerzt werden.
Die Lektion, die wir gelernt haben: Ausstellungen brauchen einen speziellen
Antivirus-Service, und zwar nicht nur die grossen Konferenzen. (Bei
bundesdeutschen CeBIT- und Systemausstellungen sind regelmaessig 15% - 20%
der Workstations und PCs nach der Ausstellung infiziert.)
Autor : Klaus Brunnstein (Universitaet Hamburg)
Uebersetzer: Micheal Schwuchow
Quelle : comp.virus
2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2
Chaos Communication Congress 1990
Auch dieses Jahr soll Ende Dezember wieder der Congress stattfinden.
Paar Ideen fuer Inhalte sind schon da und wir wollten diese Euch mal
vorstellen. Einiges davon fliegt sicher wieder raus, anderes kommt
rein. Komplett (fuer 3 Tage Congress) ist es sowieso nicht. Wenn ihr
Ideen, Kritik, etc habt ... mailt oder postet dies einfach.
Wenn jemand noch ein gutes Motto einfaellt ... her mit Ideen ... wir
dachten etwas in Richtung Europa'92, aber der Gedankenblitz fehlt
uns noch. Auf jeden Fall soll das Motto nicht auf die Vergangenheit
zielen, sondern in die Zukunt zeigen.
Definition: Diskussion - Haufen Leute sitzen vorne und diskutieren
untereinander und mit den Leuten.
Workshop - Leute in einem Arbeitsraum. Freaks und
Interessierte.
Arbeitskreise - 2-3 Eingeladene die Kurzreferate ueber ein
Thema halten. Zusammen mit den Interessierten werden
dann Diskussionen gefuehrt und Vorschlaege
erarbeitet. In diesen Teilen soll dann zum Schluss
auch Papiere (Berichte, Resulotionen oder so)
entstehen. Der CCC muss und kann jetzt den Sprung
vom Kritiker und Ideenschreck zur konstruktiven
Mitarbeit machen.
Hier eine erste Zusammenfassung:
Diskussionsveranstaltungen:
1) ZSI / IT-Sicherheitskriterien
2) Logische Bomben, Techno-Terrorismus
Workshops:
1) Objektorientierte Programmierung
Die Idee kam von Saskia ... in Stuttgart gibt es 2-3 Leute die
tatsaechlich ein wenig mit oops sich beschaeftigen. Wenn sich
noch andere finden wuerden - nicht uninteressant.
2) Gateways, Administration, Programmierung und Entwicklung
Hier wuerden sich sicher eine Menge Leute finden, die darueber
was sagen koennten und die Diskussion und Klopperein die derzeit
auf Netz stattfinden, werden sicher auch noch in 6 Monaten aktuell
sein.
3) Internet - Was ist das ? Praktische Dauerdemonstrationen
4) Dezentrale Datenbanken
Datenbanken in der Mailboxszene gibt es ja z.B. in Bielefeld. Aber
auch auf dem EUnet gibt es Planungen fuer dezentrale Europaweite
Datenbanken. Also auch nicht uninteressant und potentiell Leute
vorhanden.
5) Vorstellung diverser Net.ppl, die mit Inhalten arbeiten:
o APC (Association for Progressive Communication)
o MUT e.V. (Mensch - Umwelt - Technik e.V.)
o COMPOST (Udo Schatch-Wiegand)
6) Sysop-Lehrgang, wie halte ich mein System klar, uebersichtlich
und "sauber" ?
7) Unix
Arbeitskreise:
1) Datenschutz im vereinten Europa - Die Chance zum Buergerschutz ?
Einladungen hierfuer an Wissenschaft, Datenschutzbeauftragten,
Gesellschaftliche und politische Gruppen. Erarbeitung von Vor-
schlaegen, die dann an entsprechende Stellen eingereicht werden
soll.
2) Urbheberrecht im vereinten Europa
Schutz von Kulturgut ? Die Software-Gema ? Oder was wird daraus ?
Grafenreuth sicher dabei. Vielleicht auch paar Vordenker aus anderen
Bereichen und natuerlich Software-Entwickler und Journalisten (damit
die auch mal was anderes als Fotos mitnehmen. :-) ).
Sonstiges:
1) Karl Koch Collage - VS, BKA, MAD, Geheimdienste ... Rowue hatte die
Idee .. was er genau meint, ist mir noch unklar.
2) Brainmaschines
3) Hack-Center
4) Archiv
5) Filme fuer die Nacht
Bis jetzt hat Hamburg, Luebeck, Bielefeld, Stuttgart und Luebeck ihre Ideen
eingebracht.
------------------------------------------------------------------------------