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                Buchtip zur Unixsystem Verwaltung

Fuer all jene, die sich als Computeranwender mit dem Aufkommen der
Arbeitsplatzcomputer (auch bekannt unter dem Begriff Workstation)
ploetzlich mit dem Verwalten des doch recht groszen Unixsystems
konfrontiert sehen, gibt es Abhilfe: das Unix System Administration
Handbook.

Zuviel waere es verlangt, hoffte man, OHNE Kenntnisse des Unix
Betriebssystems gleich an die Verwaltung einer Unix Workstation gehen zu
koennen. Also setzen die Autoren voraus, dasz der/die Verwalter/in in spe
schon mit Unix gearbeitet hat und somit die grundlegenden Verfahren kennt
(Directories anlegen, Texte editieren, kleine Shell-Programme schreiben).

Stattdessen werden alle relevanten Aufgaben und Problembereiche bei der
Verwaltung eines Unixsystems detailliert beschrieben.  Zu jedem Gebiet
werden die Unterschiede zwischen den beiden Hauptvarianten BSD Unix und
System V Unix aufgezeigt, so dasz dadurch auch alle dazwischen oder
daneben liegenden Varianten verstaendlicher werden. In Ergaenzung zu den
Manuals, in denen steht, wie mensch etwas macht, versucht dieses Buch zu
erklaeren, WARUM etwas getan werden sollte und spricht dabei alle Regeln,
Konventionen und Tricks an.

Abgedeckt werden die Themen Filesysteme, Prozesse, Booting und Shutdown
des Rechners, Hardwaremodifikationen (Drucker, Platten, Terminals,
Netzwerkanschlusz und anderes), Konfiguration von Netzwerk, Accounting und
Plattenquota und natuerlich das Sicherheitsproblem. Selbst das bei
Workstations so unbeliebte Backup wird besprochen.

Meine Meinung ueber dieses Buch ist deswegen so hoch, weil alle Aufgaben,
die bei der Verwaltung der helpdesk.rus.uni-stuttgart.de bisher angefallen
sind, sehr gut abgedeckt wurden. Inbesondere lassen sich die Tips aus
diesem Buch nicht nur fuer einzelne Rechner anwenden, sondern sie beachten
schon vernetzte Rechnerumgebungen in kleiner bis mittlerer Groesze, wie
sie oft an Instituten zu finden sind.

Allein fuer die fuenf Regeln zum "Attitude preadjustment" ist dieses Buch
wert, gelesen zu werden. Eine Regel sei hier verraten: Have fun.  Und so
schliesze ich mit den Worten von Dennis Ritchie: "Therefore, this book is
most welcome".

Unix System Administration Handbook
Evi Nemeth, Garth Snyder, Scott Seebass
Prentice Hall, 1989, ca. 100 DM
ISBN 0-13-933441-6

Autor: Pi, pi@heldesk.rus.uni-stuttgart.de

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                USA / Export / Golfkrieg

USA verschaerfen Exportbestimmungen fuer Netzwerksofzwate als Folge des
Golfkriegs

Im Gefolge des Golfkrieges hat die USA ihre Bestimmungen zum Export von
Netzwerk-Management Software verschaerft, weil Militaers und Geheimdienste
erhebliche Schwierigkeiten hatten, die computergestuetzte irakischen
Kommando-, Kontroll- und Kommunikationsinfrastruktur auszuschalten.

Die entsprechende Netzwerksoftware, die der Irak u.a. von amerikanischen aber
auch von anderen auslaendischen Herstellern bezogen hatte, war darauf
ausgelegt, die sog. C3I-Systeme (Command, Control, Communication and
Intelligence) gegen die Ausschaltung bestimmter Netzwerkknoten durch
entsprechende 'Rerouting-Routinen" abzusichern.

Die amerikanische Softwareindustrie befuerchtet nunmehr, dass grenzueber-
greifende Beschluesse ueber entsprechende Exportkontrollen fuer Netzwerk-
software auch durch das "Coordination Committee for Multilateral Export
Controls" (COCOM) sanktioniert werden, dass seit gestern (23.5) in Paris tagt.
Derartige Beschluesse wuerden zumindest einige der juengsten Beschluesse
zur Liberalisierung des technologiebezogenen Aussenhandels mit dem Ostblock
und China rueckgaengig machen, meinen Vertreter der amerikanischen
Softwareindustrie.

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                Supercomputer-Fachleute tagen in Koeln

Forscher aus der ganzen Welt, insbesondere aus den USA, Westeuropa
und Japan, traffen sich vor paar Wochen in Koeln bei der "1991
International Conference on Supercomputing", um die Ergebnisse ihrer
Untersuchungen ueber Bau, Programmierung und Anwendung von
Supercomputern auszutauschen.

Was ein Supercomputer ist, erklaert Professor Friedel Hossfeld vom
Forschungszentrum Juelich, einer der Organisatoren der
Veranstaltung, so: "Es geht um Computer, die hohe Rechenleistungen
erbringen, und Supercomputer bilden dabei die hoechste
Leistungsklasse. Heute schaffen Rechner dieser Klasse bis zu zehn
Milliarden Additionen oder Multiplikationen in der Sekunde. Es sind
Entwicklungen im Gange, diese Leistungsgrenze auf hundert oder sogar
tausend Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde hinaufzutreiben."

Wofuer man diese enorme Rechenleistung dringend benoetigt, wird auf
der Konferenz in mehreren Vortraegen deutlich, z.B. um die
Wettervorhersage genauer zu machen, Windkanalversuche bei Autos und
Flugzeugen zu ersetzen, Schadstoffausbreitung in der Luft zu
untersuchen oder die Mustererkennung beim Sehen zu simulieren.

Der Einsatz von Computern beruht in all diesen Faellen darauf, dass
Vorgaenge durch mathematische Modelle beschrieben werden, die
ihrerseits nur mit Hilfe von aeusserst umfangreichen Rechnungen
geloest werden koennen. Und je genauer die Loesung sein soll, um
so mehr Operationen benoetigt man. Es gibt noch eine ganze Reihe von
Problemen, die zwar mathematisch formuliert worden sind, aber wegen
der begrenzten Rechenleistung selbst der heutigen Supercomputer noch
nicht geloest werden koennen.

Die anderen Hauptthemen der Konferenz sind die Architektur von
Supercomputern und die zugehoerige Software. Um einen Rechner hoher
Leistung zu bauen, setzt man ihn heute meist aus mehreren, manchmal
aus einigen tausen Einzelprozessoren zusammen. Solche Parallelrechner
stellen jedoch hohe Anforderungen an ihre Benutzer. Es ist noch sehr
schwierig, diese komplizierten Rechner so zu programmieren, dass
ihre Geschwindigkeit effektiv genutzt werden kann. Daher ist es eines
der Ziele der Software-Entwickler, dem Anwender den Rechner so zu
praesentieren, als bestehe er - wie ein traditioneller Rechner - nur
aus einem Prozessor. Auf der Konferenz wird deutlich, dass man hier
zwar Fortschritte macht, aber auch noch viel zu tun uebrig bleibt.

Bei einem Empfang der Teilnehmer im Koelner Historischen Rathaus
durch Buergermeisterin Renate Canisius wurde einhellig festgestellt,
dass Koeln ein guter Platz fuer eine Tagung ueber Supercomputer
ist. Im weiteren Umkreis sind naemlich ungewoehnlich viele solche
Rechner installiert: an den Hochschulen in Aachen, Bochum und seit
kurzem auch an der Universitaet zu Koeln sowie bei
Grossforschungseinrichtungen in Juelich und St. Augustin.

In der Bundesrepublik erkannte man schon zu Beginn der 80er Jahre,
dass der Einsatz von Supercomputern entscheidend fuer den Erhalt
der internationalen Wettbewerbsfaehigkeit in Naturwissenschaft und
Technik ist. Insbesondere das Forschungszentrum Juelich wurde daher
zu einem Schwerpunkt fuer Entwicklungen und Anwendungen im
Supercomputerbereich ausgebaut. Auch in Anerkennung der hier
geleisteten Arbeit wurde die Ausrichtung der diesjaehrigen
Supercomputer-Konferenz dem Forschungszentrum Juelich uebertragen.


Weitere Informationen: Forschungszentrum Juelich Oeffentlichkeitsarbeit
                       Postfach 5170 Juelich
                       Telefon (02461) 61-4661
                       E-Mail WTA100@DJUKFA11.BITNET.DBP.DE

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                Hardware-Ecke in der Chalisti

Auf Grund der Initiative von Christian Kuhtz ist die Idee aufgekommen
eine regelmaessige Hardware-Ecke in die Chalisti zu nehmen.

Dabei sollen regelmaessig Beitraege ueber Grundlagen und neue Entwicklungen
im Bereich der Hardware und Elektrotechnik gebracht werden. Nun fragt
Christian unter anderen an, was ihr davon haltet, ob jemand mitarbeiten
moechte oder Quellen fuer Informationen kennt.

Falls ihr Euch dazu aeussern moechtet, tut dies bitte an:
c.kuhtz@innotec1.zer bzw. c.kuhtz@innotec1.zer.sub.org

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