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Congress - der Anfang


Der siebente "Chaos Communication Congress" in Hamburg
Eidelstedt. In gewohnt chaotisch-souveraener Routine bauen etwa zwei
Dutzend Hacker aus Deutschland und den Niederlanden den Congress auf.
Die meist jugendlichen Computerbegeisterten bringen neben den
eigenen, zum Teil selbst erweiterten Rechnern, auch Fotokopierer und
anderes Geraet mit. Der Umgang mit der Technik ist gewohnt locker, die
meisten Eltern wuerden nur neidisch auf ihre Sproesslinge schauen, wenn
sie wieder an der Fernbedienung des heimatlichen Videorecorders
verzweifeln.

Die Rechnernetzwerke, fuer einen richtigen Hackerkongress fast schon
ein Muss, sind einen Tag vor Beginn installiert und werden unter
Bedingungen getestet, die den Herstellern die Haare zu Berge stehen
lassen wuerden. Kreuz und quer laufen improvisiert verlegte Kabel
durch das Buergerhaus.

In der Kueche, deren Mannschaft ausschliesslich aus Hackern und Haecksen
besteht, werden Koestlichkeiten bereitet, in denen tatsaechlich weder
Disketten noch irgendwelche anderen Computerteile vorhanden sind.

Neben der EDV-Anwendung aus der Hobby-Ecke haben aber auch ernsthafte
Computersysteme auf den Kongress Einzug gehalten. So gibt es einen
eigenen Raum fuer Workshops ueber das Profi-Betriebssystem Unix. Zur
Zeit gibt es allerdings noch Probleme mit der Zusammenstellung der
verschiedenen Geraete.

Im Hack-Center, der Spiele-Ecke fuer Computer-Kinder von heute, sieht
es schlimmer aus, als es die Alptraeume ordnungsliebender Eltern je
zulassen wuerden: An den Waenden stehen, dicht an dicht, so ziemlich
alle Rechner, die je das Licht der Welt erblickten. Neben den
neuesten Telespielen werden auch Demos, Demonstrationsprogramme, die
die Leistungsfaehigkeit der Rechner zeigen sollen, und neue
Insider-Infos ueber hackenswerte Rechner ausgetauscht.
Normalsterbliche wuerden das Kauderwelsch aus EDV-Ausdruecken und
Hardware-Bezeichnungen wohl kaum verstehen. Immerhin bemueht sich die
Presse-Stelle um eine Uebersetzung dieser etwas futuristisch
klingenden Ausdruecke, um auch allen Nicht-EDV-Experten verstaendlich zu
machen, wozu und weshalb dieser Kongress stattfindet. Ausser dem
allgemeinen Datenaustausch wird selbstverstaendlich viel fuer die
Information der Besucher dieses Kongresses getan. Schliesslich sollen
alle, die sich hier etwas fuer die Bedienung und Zusammenstellung
ihrer eigenen Systeme erhoffen, auch etwas  an Wissen und Information
mit nach Hause nehmen.

Nikolaus
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