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Geldautomaten und Magnetkartenverschlueselungstechniken


 Den folgenden Artikel habe ich als Information fuer diejenigen, die sich
fuer die aktuelle Technik der Codierung der Magnetkarten fuer Geldautomaten
interessieren, geschrieben. Wenn Sie weitergehendes Interesse an diesem
Thema haben, wenden Sie sich ruhig an mich, denn ich bin gerne bereit, noch
weitere Artikel ueber Chiffrier-/Verschluesselungstechniken, persoenliche
Identitaetsnummern (PID) etc. zu verfassen.

Magnet(streifen)karten
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Magnet(streifen)karten sind heutzutage zu einem Gebrauchsgegenstand
geworden. Zunehmend werden diese Karten auch als Identifikationsnachweis
in Geldautomaten (automated teller machines, ATM) verwendet. Internationale
Standardisierungsorganisationen haben sowohl die Groesse der Karte und des
Magnetstreifens als auch die Masze der Tracks und die Datenformate
festgelegt. Das folgende Bild zeigt die genormten Masse der Karte und des
Magnetstreifens selber:

  /-------------------------------------------\   -----
  |                                           |    / \
  |-------------------------------------------|     |          Dicke:
  |               Magnetstreifen              |     |         0.076 mm
  |-------------------------------------------|     |         (Anm.d.Ueb.:
  |                                           |     |          staun!)
  |                                           |   54.00 mm
  |           |--------------------|          |     |
  |           |     gepraegte      |          |     |
  |           |     Information    |          |     |
  |           ----------------------          |    \ /
  \-------------------------------------------/   -----

  |<------------------85.7 mm---------------->|


					       min 8.48mm /max 8.97mm
					       -----------------------
       min 8.46 mm /max 8.97 mm                |      min 11.76mm /max 12.27
  ----------------------------------------     |     ---------------------
					 |     |     |      min 12.01mm
       max 5.66 mm                       |     |     |     ------------------
       ----------------------------      |     |     |     | max 12.52mm
                                  |      |     |     |     |
----------------------------------|------|-----|-----|-----|--------
    neahere parallele Kante      /|\    /|\   /|\   /|\   /|\  /|\
                                  |      |     |     |     |    |
 _________________________________|______|___  |     |     |    |min 15.32mm
/                 ...............\|/...  |     |     |     |    |------------
\    Magnet-        Track 1              |     |     |     |    |max 15.82mm
/    Streifen   ........................\|/... |     |     |    |
\    Bereich                                   |     |     |    |
/                 ............................\|/... |     |    |
\                   Track 2                          |     |    |
/                ...................................\|/... |    |
\                                                          |    |
/                .........................................\|/   |
\                    Track 3                                    |
/               ................................................\|/

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(Anm.d.Uebersetzers: mich wundert, dass Track eins und zwei so dicht
	      beeinanderliegen duerfen, Track zwei und drei jedoch nicht.)

  Normalerweise wird die Magnet(streifen)karte zusammen mit einem Art
Passwort verwendet, der persoenlichen Identifikationsnummer (PIN).
Wenn ein Benutzer seine PIN-Nummer nicht sichert, ist sein Konto moeglicher-
weise fuer einen Angriff offen. So ist beispielsweise auf vielen Karten der
Name des Benutzers eingepraegt oder aufgeschrieben. Eine fremde Person
kann so mit Leichtigkeit die Identitaet einer gestohlenen Karte bestimmen.
Die Person ruft dann den Benutzer an und gibt vor, seine Bank zu sein. Sie
bittet um die PIN-Nummer, "UM IHRE KARTE WIEDER IN UNSER SYSTEM EINFUEGEN
ZU KOENNEN"! Der ahnungslose Benutzer gibt daraufhin seine PIN-Nummer durch
und der Dieb kann damit das Geld vom Konto abheben.

Magnetstreifenverschluesselung und Schutztechniken
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  Mit dieser Form des ungeschuetzten Magnetstreifen ist es sehr einfach,
den Streifen auf eine gefaelschte Karte zu kopieren. Deswegen
benutzen die Banken Verschluesselungs- und Schutztechniken, um Nachahmungen
zu erschweren.

 - "Wasserzeichen"-Band  ("WATERMARK TAPE")
Dieses Emidata/Malco System erzeugt eine permanente, nicht loeschbare
magnetische Struktur auf dem Band. Diese Aufzeichnung wird waehrend der
Herstellung des Bandes erzeugt, indem es wechselnden magnetischen Feldern
ausgesetzt wird, solange die magnetischen Teilchen in ihrer Suspension in
einer harzartigen Fluessigkeit noch beweglich sind. Die Teilchen der
meisten Baender (gamma ferric oxide - Eisen-(III)-oxid) haben die Form
langer duenner Nadeln. Um "Wasserzeichen"-felder zu erzeugen, richtet man
sie zuerst mit Hilfe eines gleichmaessigen Magnetfeldes im Winkel von
45 Grad zur Laengsachse des Bandes aus. Ein bestimmter Rhythmus an
Stromimpulsen wird dann einem speziellen Schreibkopf zugefuehrt, waehrend
das Band unter ihm vorbeilaeuft. Bei Stromfluss aendert sich die Ausrichtung
der Partikel in die andere 45 Grad Richtung. Das Band durchlaeuft daraufhin
den Trockner und die Ausrichtung der Partikel ist bleibend fixiert.
Dieser Prozess wird "WASSERZEICHEN" ("WATERMARK") genannt.

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| -----------------------------------
| ----------------------------------          <----- normale Struktur der
| ----------------------------------                 magnetischen Teilchen
| ----------------------------------
| -----------------------------------
| -------------------------------------
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|/\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\/////////
|//\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\////////
|///\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\///////     <--------"WATERMARK"
|////\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\//////
|/////\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\/////
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 - Das Lesen des "Wasserzeichens"
  Um die besondere Struktur des "Wasserzeichens" auf einem Band lesen zu
koennen, benoetigt man eine spezielle Leseeinrichtung. In dieser Leseein-
richtung wird das Band zuerst einem konstanten Magnetfeld ausgesetzt und
dann von einem um 45 Grad gedrehten Lesekopf gelesen. Weil das Band schon
vor dem Lesen einem Magnetfeld ausgesetzt wird, ist diese Operation auf
Spur 0 beschraenkt, die auf vielen Karten gar nicht existiert. Auf den
Spuren 1 bis 3 erfolgt das Schreiben und Lesen mit normal orientierten
Koepfen. Dies wird durch die zugrundeliegende Anordnung der magnetischen
Teilchen nicht beeinflusst. Es ist aber moeglich, von Spur 0 eine
unveraenderbare Serie von Einsen und Nullen zu lesen. Diese Serie kann
daher als Nachweis der Gueltigkeit des Magnetstreifens und damit der ganzen
Karte genutzt werden.
 Es ist nicht moeglich, diese zugrundeliegende Anordnung der magnetischen
Teilchen auf einem normalen Band erfolgreich nachzuahmen. Denn jeder
Versuch auf einem normalen Band, durch Imitation der 45 Grad Struktur die
"Wasserzeichen"-Leseeinrichtung auszutricksen, wird durch das gleichmaessige
Magnetfeld, dem Spur 0 (eine leere Spur) noch vor dem Lesen ausgesetzt ist,
zunichte gemacht.

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|        \\\\\\          \\\\\                     Track 0 (leere Spur)
|         \\\\\\          \\\\\ <---"Wasserzeichen"
|          \\\\\\          \\\\\      ausrichtung
|         | ||\\|\|  ||   ||\|\\|                  Track 1
|         | ||\\|\|  ||   || |\\|\
|\            \\\\\\          \\\\\
|\\        |   |\\\|\||  ||  ||\\|\\| <--codierte  Track 2
|\\\       |   |\\\|\||  ||  || \|\\|    bits
|\\\\            \\\\\\          \\\\\
|\\\\\      ||| | \\|\|\|  || | ||\|\|\            Track 3
|\\\\\\     ||| |  \|\|\|  || | || |\|\\
---------------------------------------------

Jedoch, mit diesem Wissen und der entsprechenden Ausruestung koennen die
auf diese Weise gesicherten Karten gelesen werden; und auch wenn es
schwierig sein mag, die Originalkarte zu veraendern, so koennen doch die
Bits auf eine entsprechend mit "Wasserzeichen" praeparierte Karte ueber-
tragen werden. Die Sicherheit diese Systems ist voellig von der Schwierig-
keit, die "Wasserzeichen" zu reproduzieren und nachzuahmen, abhaengig.
Auch wenn diese Nachahmung sehr muehsam erscheint, man sollte stets bedenken:
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ich hoffe, Sie haben meinen Artikel genossen und wenn Sie an mehr
Informationen und Details interessiert sind, nehmen Sie bitte Kontakt zu mir,
ICE-V, auf. Ich bin bereit, weitere Artikel ueber die PIN-Nummer, das
internationale S.W.I.F.T money exchange Netzwerk, Codiersysteme und andere
interessante Techniken zu verfassen. Bis zum naechsten Mal,

HAVE PHUN!

Autor: Greg (E-Mail Adresse bei uns zu bekommen)

Uebersetzung: Michael Schwuchow 20.04.90

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